Die ältesten Ortsnamen der früheren Güssinger Provinz
Die ältesten Ortsnamen der früheren Güssinger Provinz, die ich bisher gefunden habe,
befinden sich im Schenkungsbrief des ungarischen Königs Sigismund an Peter Cseh de Leva im J. 1428.
Kraft dessen übergibt der König dem genannten Peter sein ganzes und volles königliches Recht über die Festung Wyvár (lies Ujvár,
Güssing) wie über die Stadt Wyvár samt den darin zu fordernden Steuern, ferner über die zu dieser Burg gehörenden
Besitzungen wie Thobajd (Tobaj), Szent Mihály (St. Michael bei Güssing), Kemenfalva (Gamischdorf!!, Kemynfalva), Wyfalu (Neuberg),
Eür (lies Ör, Oberwart) samt Steuer, Szent Elek (Stegersbach, Szentelek) samt Steuer,
Araand (Stinatz), Nadasfalu (Rohr), Rorprunn (Rohrbrunn) und Hidegszegh (Deutschkaltenbrunn ?) samt Steuer,
Radafalva (Rudersdorf) samt Steuer, Elekfalva (Eltendorf/Alexiusdorf), Zalard (?), Fyzes (Raabfidisch), Rednek,
Medves (Gross- und Kleinmürbisch), Galosar (
Glasing), Gödör (Inzenhof), (Neustift bei Güssing/Újtelep/Gederfew),
Kukmer (Kukmirn), Keresztur (Heiligenkreuz), Podaborh (?) und Széch (?), wie auch über das Gebiet Örség (Warte) unter St. Gotthard
mit seinen 18 Gemeinden.
Peter Cseh de Leva wie sein Sohn Ladislaus besassen diese Güter ungestört.
Des Ladislaus Sohn namens Johann geriet aber in die Gefangenschaft der Deutschen,
wovon ihn der Woiwode (slawischer Heerführer- bzw. Herrschertitel) von Siebenbürgen Nikolaus de Ujlak (Ujlaky) um ein ungeheure Summe Geldes befreite.
Dafür übergab der Vater des Johann nämlich Ladislaus Cseh de Leva vor dem Kapitel in Stuhlweissenburg
dem genannten Woiwode wie seinen Söhnen Stefan und Lorenz Ujlaky sämtliche obgenannten
Besitzungen samt Güssing und seine Burg.
Diesen Vertrag bestätigte König Matthias im J. 1459.
Nach dem Tode des kinderlosen Lorenz Ujlaky schenkte König Ludwig II. am Donnerstag nach dem Feste
Peter und Paul 1524 dem Feldherrn Franz Batthyány die Festung Németh Ujvár (Güssing) samt den dazu
gehörenden Besitzungen:
Orbánfalva (
Urbersdorf),
Galasaar (
Glasing),
Medves (Gross- und Kleinmürbisch),
Gödör,
Rednek,
Fyzes (Raabfidisch),
Keresztur (Heiligenkreuz Im Lafnitztal/Rábakeresztúr),
Patafalva (Poppendorf im Burgenland),
Gödörfö (Neustift bei Güssing/Újtelep/Gederfew),
Csalar (Zahling, Bezeichnung um 1524),
Körtvélyes (Eltendorf/Okörtvelyes),
Királyfalva (Königsdorf),
Dobrafalva (Dobersdorf),
Radafalva (Rudersdorf),
Kukmér (Kukmirn),
Hidegkuth (Deutsch Kaltenbrunn/Nemethidegkut),
Nádkuth (Rohrbrunn),
Nádasfalva,
Arand (Stinatz),
Zent Elek (Stegerbach),
Ör,
Ujfalu,
Zent Mihály (St. Michael bei Güssing),
Kemenfalva,
Tobajd (Tobaj),
Strem (Strem),
Zent Kút, (Heiligenbrunn),
Bykes (Deutsch Bieling, Nemetbükkös ?),
Németh Lak anders Sároslak (Moschendorf) noch andere Ortschaften in Ungarn und die Gemeinden in dem sogenannten Örség.
Text: Güssinger Zeitung vom 14.2.1926.