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Die Perle des Südburgenlandes

History - Langzeiler Weingebirge

Das Langzeiler Weingebirge. - Südwestlich von der Güssinger Burg befand sich das Langzeiler Weingebirge, das östlich an die Kleinmürbischer Baufelder und den „Teich“ und westlich an den Neu­stifter Hotter und dessen Weingebirge anreinte. Hier besassen ausser den Güssingern die zwei Linien der Batthyánischen Herr­schaft um das J. 1750 ein grosses Weingebirg, das die betreffenden Untertanen der zwei Linien zu bearbeiten hatten. Derzeit bin ich in der Lage von den Weingärten nur der älteren Linie bezüglich der Robot Mitteilungen zu bringen. Die ältere Linie hatte hier folgende Allodial Hofweingärten:

1. den grossen Miháliczer Weingarten, der östlich an des Michael Mayer und westlich an des Grafen Emerich Weingarten grenzte. Diesen bearbeiteten die Heiligenkreuzer, die Kaltenbrunner und Inzenhofer. Hier befand sich ein gezimmertes Presshaus und eine Rauchstube.

2. Geldweingarten, versahen mit allen Arbeiten die Zahlinger.

3. Brunnweingarten, ebenfalls die Zahlinger.

4. Sofinger Weingarten 2/3 Teil von den Neustiftern, 1/3 Teil von den Zahlingern zugerichtet. Hier befand sich auch ein herrschaftlicher Wein­gartenmeierhof mit Wohnung und Presshaus.

Im Stadthotter war noch 5. der Klein Karlberger Weingarten, der östlich an des Ge­org Imre und westlich an des Grafen Eme­rich Weingarten angrenzte, den die Kalten­brunner bearbeiteten. Die Güssinger Bürger und Auswärtigen, die hier Weingärten besassen, hatten das Bergrecht, den Zehent­wein den Bergrechthaber wie auch von je­dem verkaufenden Weingarten von der Kauf­summe den zehnten Pfennig und überdies noch von jedem Briefgeld der Herrschaft zu entrichten.

Die Herrschaftswiesen: Unterhalb der Stadt unter den St. Nikolauer Gärten bei der P. P. Franziskaner Wiese befand sich
1. die Zegerische Wiese,
2. die Sacher Wiese, fechsnete die Gemeinde Zahling.
3. Kälber Winkel fechsnete Gerersdorf.
4. Den Güssinger Stadtgarten fech­sten die Kukmirer.
Oberhalb der Stadt: 5. Die Teichwiese ober des Grafen Emerich Wiese mähten ab die Neusiedler.
6. Gleich ober dieser die sogenannte Tobajer Hofwiese fechsten die Limbacher und Tobajer.
7. Die sogenannte Christoph Lassichische Wiese die an des Grafen Ludwigs Teich anstösst fechsten die Sumettendorfer.
8. Die Lassich­ische Sacherwiese unter Rosenberg mähten ab die Neustifter.
9. Zwei Lassichische Gärten einer ausser dem Teichdamm linker und der andere rechter Hand ober Krottendorf mit einem kleinen Meierhof. Diese fechsten die Neustifter.

Ausser den Roboten hatten die einzelnen Gemeinden in Gesamtheit, wie die einzel­nen Sessionalisten in Besonderem noch ver­schiedene Abgaben zu leisten gehabt, die wegen der Mannigfaltigkeit in den einzelnen Gemeinden unter einer Regel nicht gestellt werden können. Um uns darüber einen ge­wissen Begriff machen zu können, zähle ich die Abgaben zweier Gemeinden auf.

1. Heiligenkreuz. Wenn hierorts kein Robotsgeld gezahlt wurde musste ein jeder ganzer Diensthof an Bohnwein und Gabengeld 7 fl. 90 denar, an Kleinrechten und zwar an Dienstgetreide 1 Gratzer Metzen Weitzen, 1/2 Gratzer Metzen Korn, l Gans, 4 Hühner, 8 Eier, 2 Pisch Kleinbrein, 2 Seitl oder Pfund Schmalz und 1 Fuhr Dienstholz ent­richten, ein Zinshof zahlte 8 fl. Zins.

Die Gemeinde in Gesamtheit an Quar­tiergeld 84 fl. 60 denar an Naturalien, 1/2 Gratzer Metzen Leinsamen, 1/2 Gr. Metzen Hanfsamen, 4 Masl Arbeis (Erbsen), 8 Masl Bohnen, 8 Masl Linsen, 4 Masl dürre Schwäm­me, 8 Masl Zwiebel und Knofel, 400 Fas­ten Eier, 100 Stück Schnecken. Den Zehent von allen Getreidegattungen endlich Berg­recht, Zehentwein und Bergrechthaber.

2. Stegersbach unterschied sich in Deutsch- und Kroath-Stegersbach. In Deutsch­ Stegersbach zahlte ein ganzer Diensthof an Bohnwein und Quartiergeld in Barem 9 fl. 60 den., an Dienstkorn 1 Gr. Metzen, 2 alte Hühner, 12 Eier, 2 Seitl Schmalz, 2 Pint Brein, 1 Fuhr Dienstholz, für eine Zins­session an Zins 6 fl. 75 den. In Kroat-Stegersbach eine ganze Dienstsession an Bohn­wein und Robotgeld 11 fl. 25 den. an Dienst­korn 1 Qr. Metzen, 4 Kapauner, 16 Eier, 1 Seitl Schmalz, 1 Fuhr Dienstholz. Eine Zinssession zahlte an Bohnwein 6 fl. 75 den. Ferner den üblichen Zehent. Er gehört nicht in diesen Rahmen, aber höchst nennenswert ist der in Stegersbach auf dem Gemeinde­anger neben der Mühle gestandene „Eisen­-Schmelz- und Röst-Ofen“, wo das rohe Eisenerz zunächst mit Kohlenfeuer geleutert wurde. Zum Schlusse erwähne ich noch, dass alle diese Roboten im J. 1848 und die Abgaben im J. 1864 abkamen. Einige Jahre musste nachher noch die Ablösung gezahlt werden, dann verschwand für immer und ewig diese viele hundertjährige Last der Bauern.

Quelle: Text: Güssinger Zeitung 5. April 1925, Bilder: Güssinger Zeitung 5. April 1925.

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